Was ist eine Nahrungsmittelunverträglichkeit?

Es handelt sich um eine Überempfindlichkeit auf Nahrungsmittel. Zum einen gibt es immunologisch bedingte Nahrungsmittelunverträglichkeiten, die durch die Bildung von IGE-Antikörpern im Blut nachweisbar sind. Hier spricht man von einer Nahrungsmittelallergie. Es lässt sich im Blut und über Hauttests überprüfen, auf was der Körper sensibilisiert ist. Was nicht bedeutet, dass er auf alles allergisch reagieren muss, wogegen er sensibilisiert ist.

Zum anderen gibt es Nahrungsmittelunverträglichkeiten, wo keine IGE- Antikörper gebildet werden. Ein Beispiel für solche Unverträglichkeiten ist die sogenannte "Pseudoallergie". Bei einer Pseudoallergie ahmt der Körper Allergien nach. Hier sind Reaktionen beispielsweise auf Farb- und Konservierungsstoffe und biogene Amine zu erwarten. In der Regel ist die Suche nach dem potenziellen Auslöser erschwert.

Bei sogenannten Nahrungsmittelintoleranzen, z.B. bei der Histaminintoleranz oder der Lactoseintoleranz, fehlen bestimmte Enzyme zur nötigen Spaltung. Es kommt zur Anhäufung der Grundsubstanzen (Histamin oder Laktose) und dadurch ausgelöst zu den jeweils typischen Beschwerden. Die Fruktoseintoleranz heißt fachlich korrekt Fruktosemalabsorption und ist hingegen eine erworbene Krankheit, die auf ein defektes, vermindertes oder überfordertes Transportsystem (GLUT-5-Transporter) im Dünndarm zurückzuführen ist, d.h. die Fruktose kann nicht ausreichend in den Körper aufgenommen werden. Dadurch gelangt sie in den Dickdarm und kann dort die typischen Beschwerden wie Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall auslösen. Sie sollte nicht mit der hereditären Fruktoseintoleranz verwechselt werden, da diesem Krankheitsbild eine vollkommen andere Ursache zugrunde liegt und demnach die Diät komplett anders aussieht.

Nachweis von Nahrungsmittelunverträglichkeiten

  • Elementar ist die Anamnese (Krankengeschichte). Hier gibt der Patient Hinweise auf verdächtige Lebensmittel. Erleichtert werden kann die Suche nach dem auslösenden Nahrungsmittel durch das Führen eines Nahrungsmittel-Symptom-Tagebuches.
  • Nachweis von spezifischem IGE - Antikörpern gegen Nahrungsmittel im Blut (RAST-Test).
  • Nachweis von allergischen Sofortreaktionen gegen Nahrungsmittel (z.B.Pricktest, Scatchtest, Prick-zu-Prick-Test).
  • Nachweis einer allergischen Spätreaktion (z.B. Epikutantest, Patchtest, Pflastertest).
  • Bei einem begründeten Verdacht sollte immer eine placebo-kontrollierte Nahrungsmittelprovokation durchgeführt werden. Der Patient verzehrt unter stationärer Beobachtung das Allergen in steigender Dosis, die Reaktionen werden kontrolliert und dokumentiert.
  • Kommt es zu einer allergischen Reaktion, ist die Nahrungsmittelalergie bewiesen.
  • Nur die kontrollierte Nahrungsmittelprovokation ermöglicht bei positivem Ergebnis den sicheren Nachweis einer Nahrungsmittelallergie!

Nachweis einer Laktoseintoleranz:

  • Über einen H2-Atemtest.
  • Hier werden 50 g Laktose in 300 ml Wasser angerührt und müssen nüchtern getrunken werden.
  • Anschließend wird das ausgeatmete H2 zum Zeitpunkt null und alle 30 Minuten über 3 Stunden bestimmt.
  • Werte > 20 ppm gegenüber dem Basalwert gelten als positiv; gleichzeitig müssen jedoch typische Beschwerden (Bauchschmerzen, Blähungen etc.) auftreten. Nur so ist eine entsprechende Diät begründet.

Nachweis einer Fruktosemalabsorption:

  • Über einen H2-Atemtest
  • Hier werden 25g Fruktose in 250 ml Wasser angerührt und müssen nüchtern getrunken werden.
  • Anschließend wird das ausgeatmete H2 zum Zeitpunkt null und alle 30 Minuten über 3 Stunden bestimmt.
  • Werte > 20 ppm gegenüber dem Basalwert gelten als positiv; gleichzeitig müssen jedoch typische Beschwerden (Bauchschmerzen, Blähungen etc.) auftreten. Nur so ist eine entsprechende Diät begründet.

Wichtig für ein reales Testergebnis ist die Vorbereitung auf einen Atemtest:

  • 12-14 Stunden vor dem Test keine Nahrungsaufnahme mehr.
  • Am Vortag keine Lebensmittel mit einem hohem Ballaststoffgehalt verzehren.
  • Nikotinabstinenz mind. 6 Stunden vor dem Test.
  • 2 Stunden vor und während des Tests keine schweren körperlichen Aktivitäten.
  • 4 Wochen vor dem Test keine Antibiotika.
  • Füll- und Quellstoffe (z.B. Flohsamenschalen, Leinsamen, Pektin, auch Laktulose) mind. 3 Tage vorher absetzen.
  • Vor dem Test gründlich die Zähne putzen; keine Kaugummis oder Haftcreme benutzen!

Nachweis einer Histaminintoleranz:

  • Es existieren bis jetzt keine beweisenden Testverfahren (Bluttests etc.).
  • Eine Eliminationsdiät ist die Methode der Wahl, diese dauert in der Regel 4 Wochen.
  • Bei einer vorhandenen Histamin-Intoleranz erfolgt eine recht rasche Symptom-Verbesserung.
  • Anschließend wird über eine Wiedereinführung von bestimmenten, histaminhaltigen Nahrungsmittel die Toleranzgrenze ermittelt.

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